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Pressemitteilung vom 22.08.2022
Mehr Barrierefreiheit, besseres Stadtklima, ein zentraler Ort zum Wohlfühlen: Mit der Neugestaltung soll der Marktplatz zur „Grünen Mitte von Adlershof“ werden. Seit Beginn der Arbeiten Anfang August erreichen das Bezirksamt derzeit wieder viele Fragen zum Projekt – vor allem zum Thema „Bäume“. Auf dem Marktplatz werden elf neue Bäumen gepflanzt. Ein Ziel der Gestaltung ist die Öffnung und somit Vergrößerung des Platzes in den anliegenden Straßenraum. Die Neupflanzung der elf Bäume (Gleditschien) schafft einen hellen, begrünten und attraktiven Aufenthaltsort. Die Bäume sind bei der Anpflanzung, die nach der Umgestaltung durchgeführt wird, schon etwas größer, um bereits eine Wirkung auf dem Platz zu erzielen – jedoch nicht zu groß, um das Anwachsen nicht zu gefährden. Die ausgewählten Arten sind an den Klimawandel angepasst.
Vor der baulichen Umgestaltung, müssen fünf Bäume gefällt werden. Für das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt sind die Bäume im öffentlichen Raum ein sehr wichtiger Teil des Bestandes. Baumfällungen werden im Zusammenhang mit Bauvorhaben nur nach sorgfältiger Abwägung genehmigt, wenn ein eindeutiges öffentliches Interesse vorliegt. Diese Abwägung hat auch am Marktplatz stattgefunden, ein öffentliches Interesse an der Fällung wurde festgestellt und der Kiezbeirat als Interessenvertretung von Anwohnenden, sozialen Einrichtungen und Gewerbetreibenden hatte bereits 2018 im Prozess der Städtebauförderung zugestimmt.
Die durch den Bezirk beschlossene Umgestaltung und Qualifizierung des Marktplatzes geht mit erheblichen Bodenarbeiten in einer Tiefe von durchschnittlich 0,5 Metern einher. Tiefere Eingriffe müssen im Bereich von Versorgungsleitungen und der Erstellung einer großen unterirdischen Versickerungsanlage auf dem Marktplatz vorgenommen werden. Zu Beginn der Planungsphase wurde 2017 ein Baumgutachten beauftragt, um einerseits den Zustand aller Bäume zu erfassen und andererseits eine unabhängige Einschätzung eines Baumsachverständigen über die möglichen Auswirkungen der Baumaßnahme auf den Baumbestand zu erhalten. Ein Abgang von Bäumen nach Fertigstellung der Maßnahme soll so vermieden werden.
Von den fünf zu fällenden Bäumen wurde 2017 keiner als vollständig gesund eingestuft: einem Baum wurde eine Standzeit unter 10 Jahren prognostiziert, den anderen Bäumen eine Standzeit von mehr als 10 Jahren, aber weniger als 20 Jahren. Durch die trockenen Sommer haben sich die Lebensbedingungen für die Bäume stark verschlechtert und damit die voraussichtliche Lebenszeit leider verkürzt.
Ein Ziel der Qualifizierung des Platzes ist die Herstellung von Barrierefreiheit. Dazu werden die beiden anliegenden Straßen, Genossenschafts- und Helbigstraße, fast auf das Niveau des Platzes angehoben. Die Wurzeln der vier an den Platzseiten befindlichen Bäume sind teilweise in die Straßenborde eingewachsen. Die Borde herauszunehmen, ohne dabei die Bäume zu beschädigen, ist leider nicht möglich. Dasselbe gilt für einen Neubau der Borde.
Um die Aufenthaltsqualität des Platzes zu verbessern, wird ein Wasserbecken neben dem historischen Brunnen angelegt. Dafür ist ebenfalls ein Baum zu fällen. Aufgrund des unterirdischen Leitungsbestands und dem Ziel eines weitgehenden Schutzes der vorhandenen Bäume besteht hier keine planerische Alternative.
Ferner wird im südlichen Platzbereich eine Versickerungsanlage errichtet, welche großflächig das Regenwasser auf dem Platz sammelt und wieder dem Wasserkreislauf zuführt. Hierfür sind tiefe Erdarbeiten erforderlich, welche mit der Befahrung von großen Baumaschinen einhergehen. Hierfür ist Baufreiheit an den Stirnseiten erforderlich.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf der Internetseite des Bezirksamts Treptow-Köpenick.
Im August 2022 beginnt der Umbau des historischen Marktplatzes, der den Anforderungen an einen attraktiven Stadtplatz mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten gerecht werden soll. Unter dem Motto „Grüne Mitte von Adlershof“ wird er ein neues Gesicht mit ergänzenden Baumpflanzungen, Sitzgelegenheiten und einem Wasserspiel erhalten.
Die Planungen zur Umgestaltung des Marktplatzes hatten einen langen Vorlauf. Im Sommer 2017 wurden in einem Wettbewerb Entwürfe von sechs Landschaftsplanungsbüros erarbeitet und öffentlich ausgestellt. Eine Jury und auch die Anwohnerinnen und Anwohner wählten ihren Favoriten. Am meisten überzeugte der Entwurf des Büros „Rehwaldt Landschaftsarchitekten“.
Er sieht eine Erweiterung des Markplatzes an der nördlichen Platzkante unter Einbeziehung der jetzigen Verkehrsfläche vor. Die multifunktional nutzbare Fläche soll vor allem dem Wochenmarkt und anderen Veranstaltungen einen einladenden Rahmen geben. Zum neuen Anziehungspunkt wird ein Wasserspiel neben dem Brunnen werden. Der denkmalgeschützte Brunnen von 1912 bleibt erhalten. Geplant ist unter einem großzügigen Baumdach mit alten und neuen Bäumen das historische Pflaster teilweise wieder einzubauen. Die ursprüngliche Platzform wird trotz der Erweiterung um den nördlichen Straßenraum weiterhin erkennbar bleiben. Die vorhandene Wegebeziehung zum Neubauensemble „Der Adler“ auf dem benachbarten Grundstück der ehemaligen Marktpassage wird gestalterisch betont. Die nördlich gelegenen denkmalgeschützten Häuser der Genossenschafts- und Helbigstraße betten den neu gestalteten Platz in den historischen Ortskern ein.
Seit dem Ideenwettbewerb vor vier Jahren wurde der Gestaltungsentwurf mit den zuständigen Abteilungen im Bezirksamt und im Senat kontinuierlich weiterentwickelt. Zudem wurden viele Gespräche mit Adlershoferinnen und Adlershofern geführt und ihre Vorschläge berücksichtigt. Deutlich wurde, dass sich die Menschen vor allem ein Café oder einen Imbiss auf dem Marktplatz wünschen. Dieser Wunsch, so viel steht jetzt schon fest, kann in Erfüllung gehen. Das Bezirksamt hat entschieden, dass dafür allerdings kein festes Gebäude errichtet wird. Stattdessen soll es ein mobiles Café geben, das an verschiedenen Stellen positioniert werden kann.
In Vorbereitung auf die Bauarbeiten müssen sich die Anwohnerinnen und Anwohner allerdings bald auf neue Wege zum Wochenmarkt einstellen. Dieser zieht nämlich vorraussichtlich im August 2022 in die nahegelegene Abtstraße um.
(Auszug auf dem Newsletter, September 2021)
Links zu den Planungsunterlagen (Quelle: Rehwaldt Landschaftsarchitekten)
29. August bis 12. September 2017 | Ausstellung | Vorstellung der Entwürfe im Kulturzentrum Alte Schule | Bibliothek
6. September 2017 | 18:30 Uhr | Verklärungskirche | Arndtstraße | 12489 Berlin | öffentliche Präsentation der Entwürfe durch die Planungsbüros
Presseerklärung
Visualisierung und Planungsentwurf
Protokoll der Jurysitzung
In Fortschreibung der übergeordneten Planungen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) und dem Integrierten Verkehrs- und Freiraumkonzept (IVFK) soll eine Gestaltungslösung für den Adlershofer Marktplatz entwickelt werden. Hierfür wurden 6 Planungsbüros durch das Bezirksamt aufgefordert, sich an einem konkurrierenden Gutachterverfahren zu beteiligen. Auf der Grundlage einer Aufgabenstellung, die sich aus den vorherigen Planungen ableitet, die die Belange der Fachämter aber auch die Hinweise des Kiezbeirates beinhaltet, erarbeiten die Planer ihre Entwürfe.
Im Zeitraum vom 29. August - 12. September 2017 werden die Entwürfe in der Bibliothek in der Alten Schule öffentlich ausgestellt. Auf dort vorhandenen "Stimmzetteln" können sich die Bewohner für ihren Entwurf aussprechen.
Am 6. September 2017 werden in der Verklärungskirche 18:30 - 21:30 Uhr die Entwürfe durch die Planungsbüros öffentlich vorgestellt. Der Kiezbeirat wird auf der Veranstaltung anwesend sein und steht für Gespräche mit den Bürgern bereit.
Die Entscheidung über den umzusetzenden Entwurf erfolgt am 14. September 2017 durch eine siebenköpfige Jury, in der auch der Kiezbeirat mit einer Stimme beteiligt ist. Das Voting der Bürger aus der Ausstellung wird der Jury zur Berücksichtigung bei ihrer Entscheidung zur Kenntnis gegeben.
Die Baumaßnahmen zur Neugestaltung des Marktplatzes werden voraussichtlich ab 2019 umgesetzt.